Die Situation in der Care-Arbeit ist weiterhin prekär
Ein Interview mit Mia Smettan
Drei Tage lang haben wir zum Thema Care-Arbeit in Zeiten der Corona-Krise und globaler Gerechtigkeit diskutiert und uns vernetzt. Die Konferenz lief dabei auf fünf Sprachen, teils parallel in Spanisch, Arabisch, Portugiesisch, Englisch und Deutsch. Im Rahmen eines Podiums, einer Keynote-Speech und 13 Workshops wurden Perspektiven aus Deutschland, aus der Ukraine und Polen, aus Kolumbien und Brasilien gehört. Wir freuen uns insbesondere über die internationale Beteiligung an der Konferenz. Gerade weil es in Zeiten der globalen Pandemie umso wichtiger ist, voneinander zu lernen und zu erfahren.
So zeigten die Referent*innen Tetiana Goncharuk und Frauke Linne in ihrem Workshop Care und Migration am Beispiel der 24h-Betreuung die schockierend prekären Arbeitsverhältnisse von osteuropäischen (weiblichen) Pflegekräften in Deutschland auf. Im Rahmen eines Facebook-Projektes ermöglicht Tetiana Goncharuk seit 3 Jahren erstmals eine Vernetzung dieser Pflegekräfte.
Auch die Referent*innen Laura Huitaca, Mariana Borel und Ana Paula Martins berichteten aus den von ihnen in Kolumbien und Brasilien initiierten Projekten. Sie unterstützen FLINTA-Personen in Zeiten von Lockdowns und sozialer Isolation, kämpfen gegen häusliche Gewalt und Armut von FLINTAs.
*FLINTA: Frauen, Lesben, inter-, nichtbinäre, trans- und agender-Personen
Batuca Vidi → Instagram
Arquitetura na Periferia → Website
Favela Inc → Website
Kerstin Schubert sprach außerdem über ein solidarisches Gesundheitsystem und das Praxisbeispiel Polikliniken. Gesundheit ist politisch! Das → Poliklinik-Syndikat ist ein Modellprojekt für eine Krankenversorgung für alle Menschen unabhängig von Status und Einkommen.
Dies sind nur kleine Einblicke in das vielfältige Programm. Trotz des Online-Formates hat die Konferenz gezeigt: Ansätze für eine Care-zentrierte Wirtschaft und feministische Lebensweisen gibt es überall!
Lasst uns gemeinsam daran weiterarbeiten.
Vielen Dank an alle, die diese tolle Konferenz möglich gemacht haben: An den Orgakreis für das monatelange Vorbereiten, an die Referent*innen und Künstler*innen für ihre inspirierenden Beiträge und an die Teilnehmenden für ihr Aufmerksamkeit. Vielen Dank auch an alle, die die Durchführung einer internationalen Konferenz erst ermöglicht haben: Die Dolmetscher*innen und Logistiker*innen, das Awarenessteam und die Kinderbetreuung, allen die moderiert, gekocht und bei der Technik unterstützt haben.
Ein Interview mit Mia Smettan
Ein Interview mit Lina Hansen