(Berufsbegleitende) Weiterbildung
Gemeinsam handlungsfähig bleiben
Was fühlst du angesichts globaler Herausforderungen und Krisen und wie fühlen sich Jugendliche oder die Teilnehmenden deiner Veranstaltungen? Überforderung, Zukunftsängste, Ärger, Hoffnung? Gerade jetzt ist es wichtig, dass Menschen sich stärken und weiter gemeinsam für ein Gutes Leben für alle einsetzen. Mit transformativer Bildungsarbeit können wir das unterstützen.
Diese Weiterbildung erweitert deine Kompetenzen für deine Tätigkeit als Bildungsreferent*in in Bildung für nachhaltige Entwicklung und Globalem Lernen; insbesondere hinsichtlich der Herausforderungen,
- niedrigschwellige Zugänge und kritische Reflexionsräume zu schaffen für komplexe Zusammenhänge,
- Raum für Emotionen, Selbsterfahrung und Unsicherheiten zu bieten,
- positive Zukunftsvorstellungen, Utopien und Selbstwirksamkeit zu stärken.
Für wen ist die Weiterbildung geeignet?
Die Weiterbildung richtet sich primär an Personen, die bereits Erfahrungen in der Bildungsarbeit mit Jugendlichen oder Erwachsenen haben und diese vertiefen und erweitern möchten.
Für Neueinsteiger*innen ist die Weiterbildung auch möglich.
Du hast Interesse? Die Anmeldung zu den Infoabenden findest du unten und in unserem Kalender!
Was bedeutet transformative Bildungsarbeit?
Als „transformativ“ verstehen wir Bildung, wenn es dabei nicht nur um eine Erweiterung von Wissen oder Fähigkeiten geht, sondern um eine grundlegende qualitative Veränderung von Selbst- und Weltbildern, d.h. davon, wie wir die Welt und uns selbst darin sehen und verstehen. Dabei spielt emotionales und erfahrungsorientiertes Lernen eine wichtige Rolle.
In solchen Lernräumen reflektieren wir Denk-, Fühl- und Handlungsmuster, die Menschen in ihrem Aufwachsen gelernt haben und die von den gesellschaftlichen Leitbildern, Normen und Werten geprägt sind. Das betrifft zum Beispiel unsere Beziehung zu anderen Menschen und zur natürlichen Welt: Wie fühle ich mich eigentlich mit anderen Menschen – vor Ort und weltweit – verbunden? Was verbindet mich, was trennt mich – von wem? Wie verstehe ich eigentlich „Natur“? Bin ich ein Teil davon? Inwiefern darf Natur „benutzt“ werden? Transformative Bildung behandelt diese Fragen nicht nur individuell, sondern eingebunden in globale und gesellschaftliche Machtverhältnisse: Wie kommen ausbeuterische Lebens- und Produktionsweisen eigentlich zustande? Wem nützen sie und wer trägt die „Kosten“? Wodurch werden sie stabilisiert und wer hat welche Macht und Möglichkeiten sie zu verändern?
Wir verbinden dabei Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft – und stärken ein Verständnis davon, wie diese zusammenhängen. Das bedeutet auch Visionen alternativer Entwürfe für globale Gerechtigkeit zu entwickeln und zu fragen, inwiefern und wodurch wir wirksam sind, wenn wir uns für eine nachhaltige Zukunft einsetzen.
Umfang – Das erwartet dich
- Acht Module zu je 2,5 bis 3,5 Tagen (mind. 108 Stunden).
- Intervisionsgruppen zum von- und miteinander Lernen unter den Teilnehmer*innen (mind. 12 Stunden)
- Begleitete Planung, Durchführung und Reflexion eines eigenen Bildungsangebots (mind. 16 Stunden)
- Eigenständige Lektüre und Reflexionsaufgaben zwischen den Modulen (mind. 24 Stunden)
- Voraussichtlich eine Qualitätsbescheinigung durch eine große einschlägige bundesweit bekannte Organisation des Felds (Absprachen laufen)
- Individuelle Beratungsmöglichkeiten zwischen den Modulen
Insgesamt beläuft sich die Stundenanzahl auf 160 bis ca. 200 Stunden.
Digging deeper, relating wider
– Gesturing Towards Decolonial Futures collective
Arbeitsweise
Wir wollen einen Lernraum bieten, der durch die verschiedenen Perspektiven, Erfahrungen, Emotionen, Gedanken und Wünsche der interessierten Menschen gefüllt wird. Das bedeutet, wir wollen miteinander diskutieren und lernen, einander zuhören, unsere Sorgen und Zuversicht teilen, mit unseren Körpern arbeiten und selbst tätig werden. Dabei ist uns ein offener und empathischer Umgang miteinander wichtig und wir geben unser Bestes, um Machthierarchien wahrzunehmen, sichtbar zu machen und zu bearbeiten.
Die Methoden, die wir verwenden, entspringen dem Ansatz der so genannten „transformativen Bildung“. Sie adressieren strukturelle Zusammenhänge und beinhalten ein ganzheitliches Lernen mit Kopf, Herz und Hand. Alle folgenden Modulthemen werden konsequent darauf bezogen, wie sie sich im Sinne einer solchen Bildung umsetzen lassen.
Wichtige Termine und Themenschwerpunkte
Modul 1: Kennenlernen und Einstieg
4. bis 6. September 2026
In diesem Modul geht es darum, sich gegenseitig kennenzulernen und eine gemeinsame Arbeits- sowie inhaltliche Grundlage zu schaffen.
Modul 2: Globale Krisen und Emotionen
8. bis 11. Oktober 2026
Globale Krisen bewegen – emotional und gesellschaftlich. In diesem Modul beschäftigen wir uns mit der Komplexität globaler Krisen und Ungerechtigkeiten. Welche Emotionen werden dabei ausgelöst und wie finden wir einen guten Umgang damit?
Modul 3: Diskriminierungssensibilität
26. bis 29. November 2026
Was bedeutet eine machtkritische und diskriminierungssensible Haltung in der Bildungsarbeit? Warum ist sie wichtig? Mit diesen Frage, dekolonialen Perspektiven und Praxen beschäftigen wir uns in diesem Modul.
Modul 4: Alternativen und Utopien
22. bis 24. Januar 2027
Wie sähe eine global gerechte & nachhaltige Welt aus? Warum sind Utopien wichtig? Welche Alternativen gibt es bereits? In diesem Modul beschäftigen wir uns mit Handlungsebenen und konkreten Alternativen.
Modul 5: Sozial-ökologische Transformation
12. bis 14. März 2027
Wie finden gesellschaftliche Veränderungsprozesse statt? Zu dieser Frage gibt es verschiedenste Zugänge und Antworten. Wir beschäftigen uns mit Erfahrungen aus der Vergangenheit, mit wissenschaftlichen Perspektiven darauf und mit unseren eigenen Vorstellungen gesellschaftlichen Wandels. Dabei geht es auch darum, welche Rolle Bildungsarbeit für gesellschaftliche Transformation spielt.
Modul 6: Die ganze Institution im Blick
21. bis 23. Mai 2027
In diesem Modul beschäftigen wir uns mit dem sogenannten „Whole Institution Approach“. Dabei geht es darum, wie wir Werte globaler Gerechtigkeit und Prinzipien von Nachhaltigkeit institutionell verankern können.
Modul 7: Digitalisierung
2. bis 4. Juli 2027
In diesem Modul beschäftigen wir uns mit Digitalisierung als Chance und/oder Herausforderung für Nachhaltigkeit, globale Gerechtigkeit und dessen Einbindung in die Bildungsarbeit.
Modul 8: Abschluss
10. bis 12. September 2027
Im letzten Modul der Reihe blicken wir auf die Qualifizierungsreihe zurück: Was waren wichtige Erfahrungen? Was ist noch offen? Außerdem widmen wir uns dem Thema Feedback geben und erhalten und wenden es untereinander an.
Organisatorisches
- Ort: Die Module finden in Tagungshäusern im Raum Leipzig und Erfurt statt.
- Unterkunft und Vollverpflegung sind im Preis enthalten.
- Kinderbetreuung: Wird für einen Teil der Module angeboten. Absprachen nach Bedarf.
- Kosten (falls das eine Barriere darstellen sollte, sprich uns gerne an!):
- 1200€ (ermäßigt nach Bedarf/Selbsteinschätzung)
- 1500€ (für Mitarbeiter*innen von zivilgesellschaftlichen Organisationen oder Freiberufliche)
- 2000€ (für Mitarbeiter*innen öffentlicher Einrichtungen und Unternehmen)
- Ab September 2026 wird ein weiterer Zyklus der Weiterbildung stattfinden! Melde dich für unseren Newsletter an, um auf dem Laufenden zu bleiben!
- Kontakt für Rückfragen: fortbildung@knoe.org / 0341 39281686