Wer steckt eigentlich hinter Kein Ding und Danke für nichts? Und was motiviert uns, in der Care-Bewegung aktiv zu sein?
In dieser Spezialfolge nehmen Maxi und Chris euch mit und erzählen, von ihren Zugängen zu Care. Wann haben die beiden gemerkt, dass Sorgearbeit ungerecht verteilt ist? Was sind Dynamiken in der Care-Debatte, die die beide nachdenklich und wütend werden lassen? Welche Perspektiven fehlen ihnen?
Außerdem gibt es ein kurzes Interview mit Eric Llaveria Caselles, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin, der über Gender Pay Gap, die Grenzen des Konzepts sowie Visionen für die Care-Bewegung spricht.
Ihr wollt uns Feedback geben?
Dann meldet euch bei uns unter: care@knoe.org oder podcast@kollektiv-periskop.org
Mehr Infos zu uns: www.knoe.org und https://kollektiv-periskop.org/
Shownotes
Interview
Eric Llaveria Caselles: https://www.tu.berlin/zifg/llaveria-caselles
Debt for Climate: https://www.debtforclimate.org/
Mehr Infos
Video „Feministische Ökonomie – was ist das?“ https://www.youtube.com/watch?v=TiDm_EhuIe8
Studium Individuale (Leuphana Universität Lüneburg)
hochschule für gesellschaftsgestaltung (hfgg)
Gemeinsam Sein (GemSe): queer-feministischer Space in Kärnten
KAUZ-Folge: „Forstpolitik & Gender(un)gerechtigkeit“ (CN: sexualisierte Gewalt)
Netzwerke
Einladung zum 10-jährigen Jubiläum vom Netzwerk Care Revolution
Vom 18. bis 20.10.24 feiert das NCR in Leipzig Jubiläum – drei Tage diskutieren, träumen, feiern, Pläne schmieden. Es wird Podien, Workshops, Kunst, Kultur und Party geben, sowie viele Möglichkeiten zur Begegnung. Informationen zum Jubiläum wie das vorläufige Programm und den Zeitplan findest du laufend aktualisiert hier. Direkt zur Anmeldung geht es hier.
Bücher
Silvia Federici (2020): Die Welt wieder verzaubern – Feminismus, Marxismus & Commons
Ulrich Brand, Markus Wissen (2017): Imperiale Lebensweise – Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus
Silke van Dyk, Tine Haubner (2021): Community-Kapitalismus
Begriffserklärungen
Mental Load (dt. mentale Belastung): Last und Stress durch das Organisieren und Koordinieren von Alltagsaufgaben (wie darüber Nachdenken, Planen, Verantwortungsübernahme)
Imperiale Lebensweise: Produktions- und Konsummuster, die auf einer ungleichen Aneignung von Natur und Arbeitskraft im globalen Maßstab beruhen. Diese Muster prägen insbesondere den Alltag in den Gesellschaften des globalen Nordens und der Mittel- und Oberklasse des globalen Südens. Sie verursachen hohe soziale und ökologische Kosten, die sie in Raum und Zeit externalisieren: in der Zeit auf künftige Generationen, im Raum auf den globalen Süden sowie auf viele Regionen im globalen Norden selbst (Quelle)
Scholar Activists: Beschreibt akademische Beschäftigte, die explizit politische Standpunkte in ihrer Arbeit vertreten und ihre Arbeit dafür nutzen. Als Arbeitsform versucht sie die Gesellschaft zu verändern, indem sie die besten Eigenschaften von radikalen akademischen und politischen aktivistischen Traditionen kombiniert.
Soziale Reproduktion: Beschreibt all die Arbeiten, die es braucht, um die Gesamtheit des sozialen Lebens und der Gesellschaft herzustellen. Viele marxistische und materialistische feministische Theoretiker*innen nutzen den Begriff, um über die Angewiesenheit vom Kapitalismus auf Arbeit wie Putzen, Zuhören, Organisieren in der Nachbar*innenschaft, Kochen, Erziehung von jungen Menschen sprechen zu können. (Mehr Infos in diesem Video mit Tithi Bhattacharya)
Community Kapitalismus: Von Silke Van Dyk und Tine Haubner geprägter Begriff. Beschreibt eine Form des Kapitalismus, in der soziale Aufgaben an die Zivilgesellschaft delegiert und mit einer neuen Gemeinschaftsrhetorik und -politik verknüpft werden. Laut Dyk und Haubner verschärft diese Form des Kapitalismus Ausbeutungsverhältnisse und löst garantierte soziale Rechte auf.
Rückverteilung: Geht das Problem an, dass Vermögen sehr ungleich verteilt ist und will das konkret ändern. Siehe auch: Podcast-Folge mit Marlene Engelhorn.
Tarifvertrag für Entlastung (TV-E): Tarifvertrag, der das Personal im Krankenhaus über ein Punktesystem entlasten soll. Wurde in unterschiedlichen Formen bereits in Unikliniken in Homburg, Jena, NRW, Kliniken in Berlin erstritten.
homo oeconomicus: Modell in der Mainstream-Wirtschaftstheorie. Es beschreibt einen Menschen, der rational denkt und handelt, auf den größtmöglichen Nutzen abzielt (Nutzenmaximierung) sowie in vollständiger Kenntnis seiner wirtschaftlichen Entscheidungsmöglichkeiten und deren Folgen sowie die vollkommene Information über alle Märkte und Eigenschaften sämtlicher Güter (vollständige Markttransparenz) ist. Das Modell wird oft dafür kritisiert, dass es als „idealen Menschen“ einen sehr privilegierten Menschen zeichnet, der vermeintlich nicht in soziale Beziehungen und Kontexte sowie Machtverhältnisse eingebettet sei.
********
Danke für Nichts. Podcast (https://konzeptwerk-neue-oekonomie.org/themen/arbeit/danke-fuer-nichts/) oder KEIN DING! Podcast (https://kein-ding.podigee.io/)
*****
Der Danke für Nichts Podcasts unterliegt den Lizenzbedingungen der Creative Commons-Lizenz.
*****
Musik
Rihanna: Work
Scott Holmes Music: Positiv and Fun https://freemusicarchive.org/music/Scott_Holmes/
Tim Taj: Upbeat Happy https://freemusicarchive.org/music/timtaj/positive-corporate-music/upbeat-happy/
********
Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen der Autor*innen und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wider. Weder die Europäische Union noch die EACEA können dafür verantwortlich gemacht werden.
© 2024. This work is openly licensed via CC BY-NC 4.0 DEED