Höher, schneller, weiter!?
Ein Draußenseminar zu Mentalen Infrastrukturen, Resonanz und gesellschaftlicher Transformation
20. Oktober 2017
Vom 12. bis 15. Oktober 2017 haben wir uns in einem Seminar mit Hilfe des Konzepts der „Mentalen Infrastrukturen des Wachstums“ (Harald Welzer) unseren eigenen Denkstrukturen angenähert. Wir haben uns gefragt: Inwiefern sind unsere Ideen von Ökonomie von tief verankerten kulturellen Mustern einer expansiven und damit nicht-nachhaltigen Wirtschaftsweise geprägt? Welche Auswirkungen hat dies in Bezug auf Ressourcenverbrauch, Solidarität und globale Gerechtigkeit? Betreffen sie auch unser Privatleben und Bereiche, die sich um Erlebnisse und Erfahrungen drehen? Und welche Rolle spielen diese Prägungen, wenn wir über eine sozial-ökologische Transformation nachdenken?
Der Kultur des „immer mehr“ entgegenstellen
Auf Grundlage dieser Auseinandersetzungen haben wir uns dann der Frage gewidmet, inwiefern für eine sozial-ökologische Transformation und eine global gerechter gestaltete Welt auch eine Veränderung dieser Mentalen Infrastrukturen notwendig ist. Als wichtiger Ansatz, um einer Kultur des „immer mehr“ etwas entgegenzustellen, haben wir uns mit dem Konzept der ‚Resonanz‘ auseinandergesetzt, das der Soziologie Hartmut Rosa in den letzten Jahren als Antwort auf die Beschleunigung unserer Gesellschaft entwickelt hat.
Es ging darum zu erarbeiten, welche Ideen es für eine solche Neugestaltung bereits gibt und was wir individuell, aber auch kollektiv benötigen, um ein aktiver Teil einer solchen Transformation sein zu können.
Dabei haben wir nicht nur drinnen gedacht, reflektiert und sinniert. Wir waren jeweils halbtags wandern und klettern in der Sächsischen Schweiz. Um Raum für Reflexionen zu öffnen und praktisch zu erfahren, wie ein „höher, schneller, weiter“ auch in unseren Alltag hineinwirkt – oder aber wie Natur, Bewegung, gemeinsames Aktivsein oder die intensive inhaltliche Auseinandersetzung mit einem bedeutsamen Thema das Potenzial zu ‚Resonanzerfahrungen‘ haben.