In unserer dritten Veranstaltung werfen wir einen Blick auf den globalen fossilen Ressourcenabbau und auf dessen weltweite Auswirkungen für Mensch und Umwelt. Anhand von zwei persönlichen Erfahrungen werden wir Zusammenhänge aufzeigen. Zu Gast sind Peter Donatus und Dorothee Berthold.
Peter Donatus wuchs in Lagos auf; seine Eltern stammen aus dem Nigerdelta. Das Ökosystem des Nigerdeltas und die Lebensgrundlage der Bevölkerung werden seit den Fünfzigerjahren durch die Mineralölförderung ausgebeutet und zerstört. Großkonzerne, wie Shell, haben riesige Flächen des Nigerdeltas verseucht. Die Folgen für Mensch und Natur sind katastrophal und vielschichtig. Als Umwelt- und Menschenrechtsaktivist setzt sich Peter Donatus seit über 30 Jahren gegen die Machenschaften des Großkonzerns Shell ein und kämpft dafür dass der „Ökozid“ als völkerrechtlicher Straftatbestand anerkannt wird.
Dorothee Berthold ist im sachsen-anhaltinischen Großgrimma, OT Grunau, aufgewachsen, das im Zuge des Braunkohleabbaus zerstört wurde. Dorothee Berthold engagiert sich seit 2006 in der Bürgerinitiative „Zukunft statt Braunkohle – Region Lützen“, will eine Tagebauerweiterung des Tagebaus Profen / Domsen verhindern, fordert einen schnellstmöglichen Ausstieg aus der Braunkohle und eine kommunale dezentrale regenerative Energieversorgung.
In welchem Zusammenhang stehen diese Geschichten?
Wo liegen die jeweiligen Herausforderungen für den Widerstand?
– Diesen Fragen gehen wir nach.
Zur Veranstaltung sind besonders Menschen eingeladen, deren Leben durch die Braunkohle geprägt wurde oder wird. Es wird reichlich Möglichkeiten zum Austausch geben.
Moderation: Josephine Kellert, Michael Lieber
Im Rahmen der anstehenden Strukturwandeldebatten im Mitteldeutschen Braunkohlerevier führt das Konzeptwerk Neue Ökonomie 2019-2020 eine Reihe von insgesamt acht Veranstaltungen im Leipziger Umland durch. Diese wird sich zu Beginn mit Umsiedlungserfahrungen aus der Vergangenheit befassen und anschließend einen Blick auf die Gegenwart und die globale Perspektive richten. Ab der fünften Veranstaltung wollen wir uns intensiv mit den Herausforderungen und Möglichkeiten eines sozialen, ökologischen und demokratischen Strukturwandels befassen.