Großes Plakat am Wegrand, auf dem steht: Die Rente ist sicher nicht sicher

Care-Arbeit für globale Gerechtigkeit und Solidarität

Dieser Text zeigt anhand des Beispiels der indigenen Chagreras (Bäuerinnen) in den indigenen Gemeinden von AATICAM, Kolumbien, wie globale Gerechtigkeit und Care miteinander verbunden sind. Er ist aus einer nicht-akademischen Perspektive und Erfahrung geschrieben, mit einer kritischen Haltung zu Macht und insbesondere zu Rassismus. Er ist aus der Perspektive einer migrantischen cis-hetero Frau mit Migrationshintergrund aus dem globalen Süden im globalen Norden lebend geschrieben. Er hat die Absicht, verschiedene Formen sozialer Ungleichheiten sichtbar zu machen, zu identifizieren und zu benennen. Und er möchte das Bewusstsein für Wege in eine globale Gerechtigkeit schärfen!

Globale Perspektive

Um aus einer globalen Perspektive zu sprechen, ist es wichtig klarzustellen, dass es sich hier um eine plurale Position handelt. In diesem Fall von „Feminismen“ im Plural. Dies erkennt an, dass es nicht nur eine einzige Strömung oder Aktionsform gibt, sondern mehrere. Einige sind aktiv, andere inaktiv. Weitere reagieren auf soziale Veränderungen, leisten Widerstand oder haben sich mit den etablierten Machtstrukturen verbunden.

Eine globale Perspektive verweist auf verschiedene Identitäten und Positionen, die eine globale Solidarität fordern. Dafür ist es notwendig sich zwischen den Dynamiken zu bewegen, die von Positionen wie dem globalen Norden und dem globalen Süden präsentiert werden. Bei dieser Kategorisierung handelt es sich nicht um eine geografische Einteilung, sondern um einen historischen Hintergrund. Dabei werden immer Positionen zwischen Macht und Unterdrückung eingenommen: Unterdrücker – Unterdrückte, Kolonisierte – Kolonisatoren.

Aus dieser globalen Perspektive ist es noch komplexer, geschlechtliche Identitäten oder sexuelle Orientierungen herzustellen, ohne hegemoniale Machtverhältnisse und Strukturen zu reproduzieren. Bislang wird der „Mainstream“ von denjenigen definiert, die das Privileg haben, sich selbst zu benennen und zu positionieren, sowie andere zu benennen und zu positionieren. Die globale Perspektive zeigt auf, dass Heteronormativität eine Strategie oder ein Werkzeug der hegemonialen Macht des Kolonialismus ist und war.

Im Falle einer geschlechtergerechten Perspektive ist es wichtig, die verschiedenen Positionen und Ausrichtungen sowie den Pluralismus einzubeziehen. Denn je nach Kontext, Territorium oder Gemeinschaft werden sie als Identitäten bestimmt und anerkannt.

So bezieht sich der Begriff „Frau“ oder „Frauen“ beispielsweise auf eine Person oder eine Personengruppe, die sich selbst als weiblich bezeichnen, sowie auf „Mädchen“ im Falle von Minderjährigen. Ohne seine Berechtigung in Frage zu stellen [1].
Für die verschiedenen Identitäten gibt es folgende Beispiele:

  • FLINTA: Feminin, Lesbisch, Inter*, Nicht-binär, Transgender und Agender.
  • LGTBIQ+: Lesbisch, Schwul, Transgender, Bisexuell, Inter* [2] und Queer.
  • Disidencias [3], muxes (trans Frau), travesti (Transvestit), maricas [4] (Homosexuell) und marimachxs. Identitäten aus dem Territorien von Abya Yala.
  • Identitäten aus der Peripherie: All jene, die nicht benannt werden, weil sie vom Mainstream noch nicht anerkannt oder benannt sind. Identitäten aus der Peripherie, die sich selbst als solche erkennen, was wiederum ein politischer Akt des Widerstands ist. Gerechtigkeit!

Aus einer dekolonialen Perspektive gibt es Möglichkeiten, sich selbst zu positionieren oder auszusuchen, wer man ist und sich in verschiedenen Orientierungen zu erkennen. Dies wirft jedoch die Frage auf, inwieweit es aus einer globalen Perspektive zu einem Privileg wird, sich in einer nicht-binären Geschlechtsorientierung zu positionieren?

Herausforderungen von Geschlechtervielfalt am Beispiel der Ziele für Nachhaltige Entwicklung

Leider bleibt das Patriarchat ein gemeinsamer Nenner als globaler Beherrscher der Unterdrückung und der Unterdrückten, der immer noch seine Macht ausübt und reproduziert. Der Feminismus in seiner Pluralität und Vielfalt ist eine Antwort auf emanzipatorisches Handeln und globale Ermächtigungsprozesse, der Gerechtigkeit einfordert!

In vielen Ländern ist Nicht-Binarität illegal. Gesetzlich wird an der heteronormativen Zwei-Geschlechterordnung festgehalten. Internationale Aktionspläne oder Programme, wie beispielsweise die SDGs (Ziele für Nachhaltige Entwicklung) [5] zielen darauf ab, geschlechtliche Diskriminierung abzubauen, bleiben jedoch in einer binären Geschlechterordnung verhaftet. Damit stellen sie ihre Ressourcen nur einem Teil ihrer Zielgruppen zu Verfügung und beschränken oder gefährden jene sogar.

Die folgenden Beispiele zeigen Formen der expliziten Diskriminierung, dargestellt durch eine weibliche Positionierung. Andere geschlechtliche Orientierungen sind nicht berücksichtigt. Es ist durchaus möglich, dass in dieser Statistik auch andere Formen der geschlechtlichen Orientierung und Positionierung enthalten sind. Es gibt jedoch immer noch Länder in dieser Liste, in denen nicht-binäre Formen der geschlechtlichen Orientierung kriminalisiert werden, was durch die jeweiligen Rechtssysteme und Regierungsformen erfolgt. Aus diesem Grund ist es notwendig, eine Ernennung aus dieser „Legalität“ oder „Legitimität“ heraus vorzunehmen, um die Integrität der verschiedenen Menschen nicht zu gefährden.

Gemäß dem Ziel 5 „Gleichstellung der Geschlechter“ der SDGs wird folgendes Unterziel auf globaler Ebene formuliert [6]: “Alle Formen der Diskriminierung von Frauen und Mädchen überall auf der Welt beenden.
Jedoch zeigen weltweit diskriminierende Gesetze gegen Frauen eine andere Realität:

  • In 18 Ländern können Ehemänner ihre Ehefrauen rechtlich daran hindern zu arbeiten
  • in 39 Ländern haben Töchter und Söhne nicht das gleiche Erbrecht
  • in 49 Ländern fehlen Gesetze zum Schutz von Frauen vor häuslicher Gewalt
  • in 37 Ländern werden Vergewaltiger nicht strafrechtlich verfolgt, wenn sie mit der vergewaltigten Frau verheiratet sind oder sie später heiraten
  • in 63% der Länder fehlen Vergewaltigungsgesetze
  • Dreiviertel der Länder haben kein Mindestheiratsalter von 18 Jahren festgelegt

Offensichtlich sind alle nicht-binären Identitäten von den Zahlen ausgeschlossen, was die Zahlen und Fälle von Diskriminierung weiter erhöht. Es ist daher ein Privileg gesellschaftlich, strukturell und systematisch benannt, anerkannt und einbezogen zu werden, ohne die körperliche und geistige Unversehrtheit derjenigen zu gefährden, die dazu in der Lage sind. Es stellt aber auch in Frage, was global legitim ist, und zeigt die große Kluft der sozialen Ungleichheit für unterschiedliche Menschen auf. Gerechtigkeit!

Widerstand und Solidarität
In westlichen Gendertheorien „wurde der Feminismus weiß und bürgerlich geboren” [7]. Er ist hauptsächlich von weißen, privilegierten Menschen aus dem globalen Norden entwickelt worden. Als Gegenreaktion gibt es einen großen emanzipatorischen Widerstand aus der antirassistischen und dekolonialen Haltung von BiPoC-Personen (Schwarze, indigene Menschen und People of Color). Bevor sie einen emanzipatorischen Prozess von ihren Geschlechtsidentitäten etablieren können, müssen sie sich gegen die doppelte Unterdrückung durch Patriarchat und Kolonialismus wehren.

Die begleitende Fotoserie zeigt eine Form des Widerstands durch die Aktionen indigener Chagreras (Bäuerinnen), Mitglieder indigener Gemeinschaften in der Region des indigenen resguardo (Schutzgebiet) von AATICAM im Südwesten Kolumbiens. Dieses Beispiel steht für einen sogenannten „Community Feminismus“. Dieser beschreibt eine dekoloniale Vision von Geschlechtervielfalt, in der der Feminismus nicht nur auf das Weibliche anspielt, sondern auf alle Diversitäten, die vor der Kolonisierung bestanden. Und er beschreibt, dass Gemeinschaften eine Praxis der sozialen Bewegung sind.

Die Fotoserie zeigt den Zubereitungsprozess des „Chicha brava“ mit Maniok. Maniok ist eine Knolle, die im Regenwaldgebiet des Amazonas leicht gesät, angebaut und kultiviert werden kann. Ohne spezielle Zubereitung ist diese Knolle für den menschlichen Verzehr giftig, schädlich und tödlich. Durch die Zubereitung mit dem überlieferten Wissen der indigenen Frauen wird der hohe Gehalt an Zyanid reduziert, so dass es für den menschlichen Verzehr geeignet ist.

Dieses Getränk hat nicht nur ein großes Nährwertpotenzial, sondern auch heilende Eigenschaften und wird für spirituelle und kulturelle Feiern verwendet. Gegen die Symptome des COVID19 Virus wird ihm eine heilende Wirkung bescheinigt.

Dieses Wissen und Know-how wird seit Tausenden von Jahren von den Vorfahren weitergegeben, und zwar aus der Perspektive der Geschlechter. Es sind die einheimischen Frauen, die Zugang zu diesem Wissen haben, es erlernen, anwenden und an andere Generationen weitergeben. Generationsübergreifend, von den Großmüttern bis zu den Mädchen.

In ihrem Tätigsein tragen die indigenen Chagreras (Bäuerinnen) zu globaler und ökologischer Gerechtigkeit bei. Sie tragen einen Teil der Verantwortung für die Ernährungssouveränität ihrer Gemeinden, die durch Care-Arbeiten wie das Pflanzen, Pflegen und Kultivieren einer Vielzahl von Knollen und Früchten in der Chagra erbracht werden [9]. Wenn diese Aktivität in großem Maßstab durchgeführt werden, könnten sie als ein Beitrag zur Renaturierung des Amazonas-Regenwaldes aus seinen angestammten Praktiken heraus gesehen und verstanden werden.

Das Amazonasgebiet als Ökosystem trägt einen wesentlichen Teil für das ökologische Wohlbefinden des Planeten bei. Die Handlungen der indigener Bäuerinnen tragen zur Erhaltung, zum Schutz und zum Wachstum dieses Ökosystems bei. Gleichzeitig garantieren sie die Ernährungssouveränität der Völker (Gemeinschaften), die Weitergabe des überlieferten Wissens und die Selbstverwaltung ihrer Territorien.

Das Anbausystem funktioniert im harmonischen Einklang mit den Zeiten und Zyklen der Natur und ihrer spirituell-antiken Vision. Aktuell ist es verschiedenen Bedrohungen ausgesetzt. Legale und illegalen Abholzungen, Umweltverschmutzung und die Umweltveränderungen aufgrund des Klimawandels machen dem Anbausystems zu schaffen. Die Zyklen von Regen und Dürre verändern sich.

Während die Länder des globalen Nordens den Planeten Erde auf unbestimmte Zeit verschmutzen, haben Ökosysteme wie das Amazonasgebiet eine globale Wirkung, indem sie die Luft reinigen und große Mengen an CO2 speichern. Auch die Aktionen der indigenen Chagreras (Bäuerinnen) haben eine globale Wirkung. Aber wer oder was entlohnt diese Arbeit? Diese Art von Arbeit reiht sich ein in die Liste der schlecht bezahlten oder unbezahlten Sorgearbeit ein.

Indem wir bekannt machen, was die indigenen Chagreras (Bäuerinnen) tun und es sichtbar machen, kann mehr Gerechtigkeit hergestellt werden! Das ist ein Weg um eines Tages gerechte Entschädigung zu erlangen. Die indigenen Gemeinschaften fordern:
Die Anerkennung ihres angestammten Wissens über die Bewirtschaftung und Pflege des Amazonas-Regenwaldes.
Die Unterstützung mit finanziellen Mitteln von Regierungen und internationalen Initiativen für ökologische, kulturelle, soziale und wirtschaftliche Programme der lokalen Gemeinschaften.

[1] Es ist anzumerken, dass es weltweit Kontexte gibt, die von Heteronormativität beherrscht werden und es nur möglich ist, sich in der Binarität zu erkennen.

[2] „Es gibt keine eindeutige, vereinbarte Definition von Intergeschlechtlichkeit und keine klare Abgrenzung, welche spezifischen Bedingungen eine Person inter* machen.“ Alice D. Dreger. «Progress and Politics in the intersex rights movement, Feminist theory in action“. https://www.aisia.org/wp-content/uploads/2016/11/Dreger__Herndon_2009.pdf 23.01.2025.

[3] Sie bezieht sich auf die Vielfalt der Geschlechter und Sexualitäten, auf deren Entkolonialisierung und zum Beispiel auf die Art und Weise, wie Körper gesehen oder wahrgenommen werden.

[4] Ajata Hinojosa, Brígida Felipa. 19.02.2020. “ENCAMINAR LA LUCHA TRANS DESDE MI IDENTIDAD AYMARA”, Maricas en Movimientos Bolivia. https://maricasbolivia.wordpress.com/

[5] United Nations, 2015. “Agenda para el desarrollo sostenible, 20230”. Departamento de Asuntos Económicos y Sociales. Desarrollo Sostenible. Objetivo 5: Igualdad de Género. https://sdgs.un.org/goals/goal5

[6] UN-Women and DESA. 2024. Progress on the Sustainable Development Goals: The Gender
Snapshot 2024. New York: UN-Women and DESA. https://unwomen.de/sdg-5-gleichstellung-der-geschlechter/

[7] Drullard, Mikaelah. 2024. “El feminismo ya fué”. ONA Ediciones. Ciudad de México, México.

[8] Guzman , Adriana. 11.04.2024. “Adriana Guzmán, Indigenous Aymara woman: ‘Eurocentric feminism has a paternalistic gaze, it perceives us as an anecdote, something exotic”. El País, Madrid. https://english.elpais.com/society/2024-04-10/adriana-guzman-indigenous-aymara-woman-eurocentric-feminism-has-a-paternalistic-gaze-it-perceives-us-an-anecdote-something-exotic.html

[9] Chagra ist die Bezeichnung für ein Waldgebiet, das von den indigenen Völkern für Pflanzungen, Landwirtschaft und Waldpflege genutzt wird. Quelle ihrer Ernährungssouveränität. Kollektives Wissen der indigenen Gemeinschaften in der AATICAM-Region.

 

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Foto von Charlotte Hitzfelder

Sulca Ariza (sie/ella)

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Großes Plakat am Wegrand, auf dem steht: Die Rente ist sicher nicht sicher

Trabajo de cuidados para la justicia global y la solidaridad

Este texto utiliza el ejemplo de las mujeres indígenas Chagreras (campesinas) en las comunidades indígenas de AATICAM, Colombia, para mostrar cómo la justicia global y el cuidado están vinculados. Está escrito desde una perspectiva y experiencia no académica, con una postura crítica sobre el poder y en particular.el racismo Está escrito desde la perspectiva de una mujer migrante cis-hetero de origen migrante del Sur global que vive en el Norte global. Pretende visualizar, identificar y nombrar diferentes formas de desigualdades sociales. Generando conciencia sobre posibles formas de alcanzar la justicia global.

Perspectiva global

Para hablar desde una perspectiva global, es importante aclarar que se trata de una postura plural. En este caso, «feminismos» en plural. Con ello se reconoce que no hay una sola corriente o forma de acción, sino varias. Algunas son activas, otras inactivas. Otras reaccionan a los cambios sociales, resisten o se han unido a las estructuras de poder establecidas.

Una perspectiva global señala diferentes identidades y posiciones que exigen una solidaridad global. Para ello, es necesario moverse entre las dinámicas que presentan posiciones como el Norte global y el Sur global. Esta categorización no es una división geográfica, sino un trasfondo histórico y político. Tomando posiciones, por ejemplo, entre el poder y la opresión: Opresor – Oprimido, Colonizado – Colonizador.

Desde esta perspectiva global, resulta aún más complejo establecer identidades de género u orientaciones sexuales sin reproducir las relaciones y estructuras de poder hegemónicas. Hasta ahora, la «corriente dominante» ha sido definida por quienes tienen el privilegio de nombrarse y posicionarse, así como de nombrar y posicionar a lxs demás. La perspectiva global muestra que la heteronormatividad es y ha sido una estrategia o herramienta del poder hegemónico del colonialismo.

En el caso de una perspectiva de equidad de género, es importante incluir las diversas posiciones y orientaciones, así como el pluralismo. Porque dependiendo del contexto, territorio o comunidad, se definen y reconocen como identidades.

Por ejemplo, el término «mujer» o «mujeres» se refiere a una persona o grupo de personas que se describen a sí mismas como femeninas, así como a «niñas» en el caso de las menores. Sin cuestionar su legitimidad[1].

A continuación se ofrecen ejemplos de las distintas identidades:

Für die verschiedenen Identitäten gibt es folgende Beispiele:

  • FLINTA: Femenina, Lesbiana, Intersexual, No binaria, Transgénero y Asexual.
  • LGTBIQ+: Lesbiana, Gay, Transexual, Bisexual e Intersexual [2] y Queer.
  • Disidencias[3], muxes, travesti, maricas[4] y marimachxs. Identidades de los territorios de Abya Yala.
  • Identidades de la periferia: Todas aquellas que no son nombradxs porque aún no son reconocidxs o nombradxs por la corriente dominante. Identidades de la periferia que se reconocen como tales, lo que a su vez es un acto político de resistencia. ¡Justicia!

Desde una perspectiva decolonial, existen oportunidades para posicionarse o elegir quién se es y reconocerse en diferentes orientaciones. Sin embargo, esto plantea la pregunta de ¿hasta qué punto, desde una perspectiva global, se convierte en un privilegio posicionarse en una orientación de género no binarix?

Retos de la diversidad de género con el ejemplo de los Objetivos de Desarrollo Sostenible

Lamentablemente, el patriarcado sigue siendo un denominador común como gobernante global de la opresión y lxs oprimidxs que continúa ejerciendo y reproduciendo su poder. El feminismo en su pluralidad y diversidad es una respuesta a la acción emancipadora y a los procesos de empoderamiento global que exigen ¡justicia!

En muchos países, ser no-binarix es ilegal. El orden heteronormativo de los dos géneros se mantiene por ley. Los planes o programas de acción internacionales, como los ODS (Objetivos de Desarrollo Sostenible)[5] pretenden eliminar la discriminación de género, pero siguen anclados en un orden binario de géneros. En consecuencia, solo ponen sus recursos a disposición de algunos de sus grupos destinatarios y los limitan o incluso los ponen en peligro.

Los siguientes ejemplos muestran formas de discriminación explícita, representadas por el posicionamiento femenino. No se incluyen otras orientaciones de género. Es muy posible que en estas estadísticas se incluyan también otras formas de orientación y posicionamiento de género. Sin embargo, todavía hay países de esta lista en los que las formas no binarixs de orientación de género están penalizadas, representados por susrespectivos sistemas jurídicos y formas de gobierno. Por esta razón, es necesario hacer una cita desde esta «legalidad» o «legitimidad» para no poner en peligro la integridad de las diferentes poblaciones.

Según el «Objetivo para el Desarrollo Sostenible 5»[6] para la «igualdad de género», en un esfuerzo por alcanzar el subobjetivo de la «igualdad de género» a escala mundial. 5.1. [7] de:

«Poner fin a todas las formas de discriminación contra las mujeres y las niñas en todo el mundo»

– En el punto de mira: Leyes discriminatorias contra las mujeres – 2016 legal significativo

discriminación:

  • En 18 países, los maridos pueden impedir legalmente que sus esposas trabajen;
  • En 39 países, las hijas y los hijos no tienen los mismos derechos de sucesión
  • 49 países carecen de leyes que protejan a las mujeres de la violencia doméstica;
  • en 37 países, los violadores no son procesados si están casados con la mujer violada o se casan con ella más tarde.
  • El 63% de los países carece de leyes contra la violación.
  • Tres cuartas partes de los países no han establecido una edad mínima de 18 años para contraer matrimonio.

Obviamente, todas las identidades no binarixs quedan excluidxs de las cifras, lo que aumenta aún más las cifras y los casos de discriminación. Por lo tanto, es un privilegio ser nombrado, reconocido e incluido social, estructural y sistemáticamente sin comprometer la integridad física y mental de quienes pueden hacerlo. Sin embargo, también cuestiona lo que es globalmente legítimo y pone de manifiesto la gran brecha de desigualdad social que existe entre las distintas poblaciones. ¡Justicia!

Resistencia y solidaridad

En las teorías de género occidentales, «el feminismo nació blanco y burgués»[8]. Fue desarrollado principalmente por personas blancas y privilegiadas del Norte global. Como contrapartida, existe una gran resistencia emancipadora desde la postura antirracista y decolonial de las personas BiPoC (Negras, Indígenas y Personas de Color). Antes de que puedan establecer un proceso emancipatorio desde sus identidades de género, deben resistir a la doble opresión del patriarcado y el colonialismo[9].

La serie fotográfica adjunta muestra una forma de resistencia a través de las acciones de las mujeres indígenas chagreras (campesinas), miembras de comunidades indígenas de la región del resguardo indígena de AATICAM, en el suroeste de Colombia. Este ejemplo personifica lo que se conoce como «feminismo comunitario». Éste describe una visión decolonial de la diversidad de género en la que el feminismo alude no sólo a lo femenino, sino a todas las diversidades que existían antes de la colonización. Y describe que las comunidades son una práctica de movimientos sociales.

La serie fotográfica muestra el proceso de preparación de la «chicha brava» con yuca brava. La yuca brava es un tubérculo que puede sembrarse, crecer y cultivarse fácilmente en la región de la selva amazónica. Sin una preparación especial, este tubérculo es venenoso, dañino y mortal para el consumo humano. Al prepararlo utilizando los conocimientos tradicionales de las mujeres indígenas, se reduce su alto contenido en cianuro, haciéndolo apto para el consumo humano.

Esta bebida no sólo tiene un gran potencial nutritivo, sino también propiedades curativas y se utiliza en celebraciones espirituales y culturales. Se dice que tiene un efecto curativo contra los síntomas del virus COVID 19.

Estos conocimientos y experiencia han sido transmitidos por los antepasados durante miles de años, desde una perspectiva de género. Son las mujeres locales las que tienen acceso a estos conocimientos, los aprenden, los aplican y los transmiten a otras generaciones. A través de las generaciones, desde las abuelas hasta las niñas.

Con su trabajo, las mujeres indígenas chagreras contribuyen a la justicia global y ecológica. Ellas tienen parte de la responsabilidad de la soberanía alimentaria de sus comunidades, que se logra a través de labores de cuidado como sembrar, cuidar y cultivar una gran variedad de tubérculos y frutos en la chagra.[10] Si se lleva a cabo a gran escala, esta actividad podría verse y entenderse como una contribución a la restauración de la selva amazónica a partir de sus prácticas ancestrales.

La región amazónica, como ecosistema, contribuye significativamente al bienestar ecológico del planeta. Las acciones de las mujeres indígenas chagreras contribuyen a la preservación, protección y crecimiento de estos ecosistemas. Al mismo tiempo, garantizan la soberanía alimentaria de los pueblos (comunidades), la transmisión de los conocimientos tradicionales y la autogestión de sus territorios.

El sistema de cultivo funciona en armonía con los tiempos y ciclos de la naturaleza y su visión espiritual ancestral. Actualmente está expuesto a diversas amenazas. La deforestación legal e ilegal, la contaminación y los cambios medioambientales debidos al cambio climático están causando problemas al sistema de cultivo. Los ciclos de lluvia y sequía están cambiando.

Mientras los países del Norte Global contaminan indefinidamente el planeta, ecosistemas dentro de la Amazonía tienen un impacto global al limpiar el aire y almacenar grandes cantidades de CO2. Las acciones de las mujeres indígenas chagreras también tienen un impacto global. Pero, ¿quién o qué remunera este trabajo? Este tipo de trabajo se suma a la lista de trabajos de cuidados mal remunerados o no remunerados.

Dando a conocer lo que hacen las mujeres indígenas Chagreras y haciéndolo visible, ¡se puede conseguir más justicia! Esta es una forma de obtener algún día una indemnización justa. Las comunidades indígenas exigen:

El reconocimiento de sus conocimientos ancestrales sobre el manejo y cuidado de la selva amazónica.

Que los gobiernos nacionales y las iniciativas internacionales les apoyen con fondos para programas ecológicos, culturales, sociales y económicos para las comunidades locales.

[1] Cabe señalar que existen contextos en todo el mundo dominados por la heteronormatividad y que sólo es posible reconocerse en la binaridad.

[2]“No existe una definición clara y consensuada de intersexualidad ni una delimitación clara de qué condiciones específicas convierten a una persona en intersexual» Alice D. Dreger. «Progress and Politics in the intersex rights movement, Feminist theory in action». https://www.aisia.org/wp-content/uploads/2016/11/Dreger__Herndon_2009.pdf 23.01.2025.

[3] Se refiere a la diversidad de géneros y sexualidades, a su descolonización y, por ejemplo, a la forma en que se ven o perciben los cuerpos.

[4] Ajata Hinojosa, Brígida Felipa. 19.02.2020. “ENCAMINAR LA LUCHA TRANS DESDE MI IDENTIDAD AYMARA”, Maricas en Movimientos Bolivia. https://maricasbolivia.wordpress.com/

[5] United Nations, 2015. “Agenda para el desarrollo sostenible, 20230”. Departamento de Asuntos Económicos y Sociales. https://www.un.org/sustainabledevelopment/es/objetivos-de-desarrollo-sostenible

[6] United Nations, 2015. “Agenda para el desarrollo sostenible, 20230”. Departamento de Asuntos Económicos y Sociales. Desarrollo Sostenible. Objetivo 5: Igualdad de Género. https://sdgs.un.org/goals/goal5

[7] UN-Women and DESA. 2024. Progress on the Sustainable Development Goals: The Gender Snapshot 2024. New York: UN-Women and DESA. https://unwomen.de/sdg-5-gleichstellung-der-geschlechter/

[8] Drullard, Mikaelah. 2024. “El feminismo ya fué”. ONA Ediciones. Ciudad de México, México.

[9] Guzman, Adriana. 11.04.2024. “Adriana Guzmán, Indigenous Aymara woman: ‘Eurocentric feminism has a paternalistic gaze, it perceives us as an anecdote, something exotic”. El País, Madrid. https://english.elpais.com/society/2024-04-10/adriana-guzman-indigenous-aymara-woman-eurocentric-feminism-has-a-paternalistic-gaze-it-perceives-us-an-anecdote-something-exotic.html

[10] Chagra es el nombre de una zona de bosque utilizada por los pueblos indígenas para la siembra, la agricultura y la gestión forestal. Fuente de su soberanía alimentaria. Conocimiento colectivo de las comunidades indígenas de la región de AATICAM.

© 2025. This work is openly licensed via CC BY-NC 4.0 DEED

 

 

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