Pressemitteilung | 15.12.2022

Autofreie Städte als machbarer Beitrag zu Klimagerechtigkeit +++ Dossier veröffentlicht

Leipzig. Autofreie Städte sind ein relevanter Beitrag zu einer gerechten Mobilitätswende. Neben dem CO2-Reduktionspotential bieten sie Gestaltungsspielraum für eine höhere Lebensqualität durch saubere Luft, Platz für Begegnung und mehr Sicherheit. Zu der konkreten Umsetzbarkeit und politischen Rahmenbedingungen für autofreie Städte veröffentlicht das Konzeptwerk Neue Ökonomie heute ein Dossier.

„Unsere Städte wurden für Autos gebaut – mit gravierenden Folgen für das Leben der Stadtbewohner*innen. Um Menschen und ihre Bedürfnisse in den Mittelpunkt der Stadtgestaltung zu rücken, muss die Zahl der Autos drastisch reduziert werden. Mit unserem Dossier zeigen wir auf, wie das möglich werden kann und welche Instrumente breites in anderen Ländern erprobt sind.“, so Carolina Achilles, Autorin des Dossiers.

Der Verkehrssektor trägt in erheblichem Maße zur Klimakrise bei. Mit jährlich knapp 150 Mio. t CO2-Äquivalenten ist dieser für ein Fünftel aller Treibhausgasemissionen Deutschlands verantwortlich. Darüber hinaus sind Innenstädte mit parkenden, im Stau stehenden und fahrenden Autos verstopft, Abgase und Feinstaub führen zu gravierenden gesundheitlichen Schäden und an 72% der Verkehrsunfälle sind Autos beteiligt. Gleichzeitig fehlt es an Grünflächen, Begegnungsräumen, bezahlbarem Wohnraum und Spielplätzen.

„Um die Mobilitätswende voranzutreiben, muss endlich gesetzlich verankert werden, dass Gesundheit und Klimaschutz Vorrang vor Verkehrsfluss haben. Denn bisher sind den Kommunen häufig die Hände gebunden. Um das zu ändern, braucht es eine grundlegende Reform des Verkehrsrechts.“, so Achilles weiter.

Deutschlands Automobilsektor steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Das Dossier hebt hervor, warum statt eines reinen Antriebswechsels auf eine umfassende Mobilitätswende gesetzt werden sollte. Anstatt die sehr rohstoffintensive und mit Menschenrechtsverletzungen verbundene Elektrifizierung des individualisierten Autoverkehrs voranzutreiben, sollte der Moment des Wandels mit seinem vollen Transformationspotenzial genutzt werden. „In Städten muss es darum gehen, die Bewohner*innen, ihre Gesundheit, die Aufenthaltsqualität und gerechte Verteilung des öffentlichen Raums sowie den Klima- und Artenschutz in den Mittelpunkt zu rücken.“, so die Autorin.

Diese Veröffentlichung ist Teil des Projektes „Bausteine für Klimagerechtigkeit“, in dessen Rahmen fortlaufend Politikvorschläge für eine sozial-ökologische Transformation veröffentlicht werden.

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Pressekontakt

Ruth Krohn vom Konzeptwerk
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