Wo Klimazerstörung und Ressourcenaubbau an der Natur stattfindet, regt sich oft Widerstand. Mutige Aktivist*innen auf der ganzen Welt stellen sich den Konzernen und der Politik entgegen und setzen sich für eine lebenswerte Zukunft ein. Wenn Macht auf Widerstand trifft, dann knirscht es – mindestens. In dieser Veranstaltung beschäftigen wir uns mit Widerstandsgeschichten aus Pödelwitz und den Sundarbans, Bangladesch. Zu Gast sind Tonny Nowshin und Jens Hausner.
Tonny Nowshin ist Aktivistin aus Bangladesch und engagiert sich im Netzwerk „Save the Sundarbans“. Die Sundarbans sind die größten Mangrovenwälder unserer Erde und durch den steigenden Meeresspiegel akut vom Klimawandel bedroht. Gleichzeitig versuchen Kohleunternehmen den Abbau von Braunkohle in der Region voran zu treiben. Tonny Nowshin kämpft für eine zukunftsfähige Transformation der Region, die Pro-Braunkohle Regierung Bangladeschs, Lobby-Interessen und internationale Player stellen sich dem entgegen.
Jens Hausner (Bürgerinitiative Pro Pödelwitz), leistet seit 2013 Widerstand gegen die Abbaggerung des sächsischen Dorfes Pödelwitz und fordert die demokratische Mitgestaltung der Bürger*innen an einem sozial gerechten Strukturwandel. Pödelwitz soll dem Tagebau Vereinigtes Schleenhain weichen. Landesregierung und Braunkohleunternehmen rücken trotz dem bevorstehenden Kohleausstieg nicht von ihren Plänen einer Tagebauerweiterung und damit der Abbaggerung des Dorfes ab. Doch mittlerweile erfahren die Pödelwitzer*innen große bundesweite Unterstützung.
In welchem Zusammenhang stehen diese Widerstandsgeschichten?
Wo liegen die jeweiligen Herausforderungen?
– Diesen Fragen gehen wir nach.
Zur Veranstaltung sind besonders Menschen eingeladen, deren Leben durch die Braunkohle geprägt wurde oder wird. Die Veranstaltung wird in Deutsch und Englisch sein.
Moderation: Felix Wittmann, Josephine Kellert
Im Rahmen der anstehenden Strukturwandeldebatten im Mitteldeutschen Braunkohlerevier führt das Konzeptwerk Neue Ökonomie 2019-2020 eine Reihe von insgesamt acht Veranstaltungen im Leipziger Umland durch.
Diese wird sich zu Beginn mit Umsiedlungserfahrungen aus der Vergangenheit befassen und anschließend einen Blick auf die Gegenwart und die globale Perspektive richten. Ab der fünften Veranstaltung wollen wir uns intensiv mit den Herausforderungen und Möglichkeiten eines sozialen, ökologischen und demokratischen Strukturwandels befassen.