
Online-Workshopreihe zu Arbeitskämpfen für Care
Ob Krankenhaus, Reinigung oder Küche: Arbeit im Care-Sektor wird abgewertet, unsichtbar gemacht und schlecht entlohnt. Zugleich gibt es einen enormen Personalmangel, der den Druck auf Care-Arbeiter*innen erhöht. Doch was können wir tun, damit sich alles ändert?
Im Care-Sektor leisten Menschen täglich die Arbeit, ohne die unsere Gesellschaft nicht funktionieren würde. Und seit Jahren kämpfen Menschen für mehr Anerkennung dieser Arbeit, für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Personal! Sie kritisieren ihre prekäre Situation mit niedrigen Löhnen, viel zu vielen Überstunden und dem fehlendem politischen Willen, Sorgearbeit anders zu organisieren!
Vor allem Migrant*innen und FLINTA* arbeiten in diesen Bereichen – sei es auf der Intensivstation, in der Reinigung, in der Küche oder im Kindergarten. Ohne sie läuft nichts!
Doch was können wir tun, damit sich alles ändert? Damit Care ins Zentrum der Wirtschaft kommt? Welche Möglichkeiten gibt es in Deutschland, als breite feministische Bündnisse gemeinsam für Gemeinwohl und Geschlechtergerechtigkeit zu kämpfen? Welche Erfahrungen haben Kolleg*innen und Aktivist*innen mit gemeinsamen Streiktagen? Welche Kämpfe wurden gewonnen und verloren? Und wann treffen wir uns?
In vier Online-Workshops wollen wir diese Fragen gemeinsam diskutieren. Neben interaktiven Methoden, bei denen es Raum für eigene Erfahrungen und Gedanken gibt, hören wir verschiedene Inputs von unseren Gäst*innen. Es können einzelne Veranstaltungen der Workshopreihe besucht werden. Die Workshops sind in deutscher Lautsprache.
Voraussetzungen: Laptop oder Handy mit Mikrophon und Kamera.
Workshops
Mittwoch, 11.06.25 Ohne uns läuft nichts. Wie Care-Arbeiter*innen in Reinigung, Küche und Transport für gerechten Lohn und Arbeitsbedingungen kämpfen.
Montag, 23.06.25 Damit sich alles ändert! Feministische Perspektiven aufs Streikrecht in Deutschland. Mit Theresa Tschenker.
Montag, 29.09.25 Weil wir es wert sind. Wie Beschäftigte in Kitas gegen den Fachkräftemangel und für gute Versorgung kämpfen.
Dienstag, 21.10.25 Es geht um’s Ganze. Visionen von Arbeitskämpfen für Geschlechtergerechtigkeit und Gemeinwohl.

Weil wir es wert sind.
Kinderbetreuung ist notwendige Care-Arbeit – und doch fehlt es an gesellschaftlicher Anerkennung. Die Folge: In Kitas herrscht seit Jahren akute Überlastung. Viele Beschäftigte machen regelmäßig Überstunden oder gehen krank zur Arbeit. Viele fühlen sich nach ihrem Arbeitstag ausgebrannt und können sich kaum erholen – was auch das „Kita-Krisenbuch“ zeigt.
Fehlende Fachkräfte und unbesetzte Stellen verschärfen die Situation weiter. In Sachsen kommt hinzu, dass aufgrund des niedrigen Betreuungsschlüssels und schlechter Finanzierung Erzieher*innen entlassen werden sollen. Wir wollen den Blick auf die Realität in den Kitas richten – und auf die Widerstände, die daraus erwachsen.
Neben interaktiven Methoden, bei denen es Raum für eigene Erfahrungen und Gedanken gibt, werden wir gemeinsam mit zwei Erzieher*innen aus Kitas in Sachsen gemeinsam darüber sprechen, was sich ändern muss und wie wir gemeinsam aktiv werden können.
Moderation: Chris Neuffer & Kleo Becker (Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V.)
Gäst*innen: Erzieher*innen aus Betrieben in Sachsen

Gün Tank liest aus ihrem Debütroman „Die Optimistinnen“ und eröffnet den Blick auf die oft übersehenen Geschichten der Arbeitskämpfe von migrantischen Arbeiterinnen in Deutschland. Welche Kämpfe wurden geführt– und welche führen wir heute? Wie hängen Arbeit, Geschlechtergerechtigkeit und Solidarität zusammen?
Gemeinsam schaffen wir Raum für Austausch, eigene Erfahrungen und neue Visionen.
Moderation: Konzeptwerk Neue Ökonomie e.V.
Gäst*in: Gün Tank ist Autorin, Kuratorin und Rednerin. Ihr Debütroman Die Optimistinnen (S. Fischer, 2022) erzählt aus postmigrantisch-feministischer Perspektive von weiblicher Arbeitsmigration. 2024 wurde der Roman am Maxim Gorki Theater unter der Regie von Emel Aydoğdu uraufgeführt, es folg(t)en Inszenierungen in Bielefeld und Stuttgart unter der Regie: Murat Yeğiner. Tank kuratiert interdisziplinäre Projekte wie RIOT NOW! und CrossKultur und war 2011 an der Ausstellung „22:14 … und es kamen Frauen“ beteiligt. Sie war 2024 Stipendiatin der Kulturakademie Tarabya in İstanbul und erhielt 2025 das Arbeitsstipendium für Literatur in deutscher Sprache des Berliner Senats.
Gefördert durch
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.



