Degrowth in Bewegung(en)
Degrowth ist nicht nur ein neues Label für eine Diskussion über Alternativen oder eine akademische Debatte, sondern auch eine im Entstehen begriffene soziale Bewegung. Trotz vieler Überschneidungen mit anderen sozialen Bewegungen gibt es sowohl bei diesen als auch in Degrowth-Kreisen noch viel Unkenntnis über die jeweils anderen. Hier bietet sich viel Raum für gegenseitiges Lernen.
Wie steht Degrowth im Verhältnis zu anderen sozialen Bewegungen? Was kann die Degrowth-Bewegung von diesen lernen? Und was können andere soziale Bewegungen wiederum voneinander sowie von Degrowth-Ideen und -Praktiken lernen? Welche gegenseitigen Anregungen aber auch welche Spannungen gibt es? Und wo könnten Bündnisse möglich sein?
Diesen Fragen sind Vertreter*innen aus 32 sozialen Bewegungen, alternativökonomischen Strömungen und Initiativen 2016 in Essays nachgegangen. Sie sind außerdem in einem Sammelband beim oekom Verlag erschienen.
Einleitung: Degrowth in Bewegung(en) sucht nach Alternativen und Bündnissen
Nach Alternativen zu suchen und einen Paradigmenwechsel zu fordern, das ist die zentrale Gemeinsamkeit der in diesem Projekt versammelten Bewegungen, Strömungen und Initiativen: weg vom alleinigen Fokus auf Konkurrenz, Gewinnstreben, Ausbeutung und Wachstum hin zu mehr Kooperation, Solidarität und einer Orientierung an konkreten Bedürfnissen. Es geht darum, die Bedingungen für ein gutes Leben für alle zu schaffen. Entgegen dem neoliberalen Dogma, es gebe keine Alternativen, zeigen sie: Es gibt tausend Alternativen, und viele weitere können entstehen.