DANKE FÜR NICHTS.
Der feministische Podcast über Wirtschaft und Care
Warum haben wir immer zu wenig Zeit für Kochen, Putzen, Waschen und für gute Selbstsorge? Warum werden Pflegekräfte so schlecht bezahlt? Warum leisten überwiegend FLINTA*-Personen und Migrant*innen Care-Arbeit? Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, in der Care im Zentrum des Wirtschaftens steht, statt Profite und Wachstum?
Diese Fragen und noch viele mehr diskutiert Chris Neuffer vom Konzeptwerk Neue Ökonomie mit Gäst*innen aus Sorgeberufen, der Wissenschaft und sozialen Bewegungen.
#9 Wieso es eine solidarische Care-Bewegung braucht. Mit Maxi und Chris.
SHOWNOTES
Wer steckt eigentlich hinter Kein Ding und Danke für nichts? Und was motiviert uns, in der Care-Bewegung aktiv zu sein?
In dieser Spezialfolge nehmen Maxi und Chris euch mit und erzählen, von ihren Zugängen zu Care. Wann haben die beiden gemerkt, dass Sorgearbeit ungerecht verteilt ist? Was sind Dynamiken in der Care-Debatte, die die beide nachdenklich und wütend werden lassen? Welche Perspektiven fehlen ihnen?
Außerdem gibt es ein kurzes Interview mit Eric Llaveria Caselles, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Berlin, der über Gender Pay Gap, die Grenzen des Konzepts sowie Visionen für die Care-Bewegung spricht.
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Shownotes
Interview
Eric Llaveria Caselles: https://www.tu.berlin/zifg/llaveria-caselles
Debt for Climate: https://www.debtforclimate.org/
Mehr Infos
Video „Feministische Ökonomie – was ist das?“ https://www.youtube.com/watch?v=TiDm_EhuIe8
Studium Individuale (Leuphana Universität Lüneburg)
hochschule für gesellschaftsgestaltung (hfgg)
Gemeinsam Sein (GemSe): queer-feministischer Space in Kärnten
KAUZ-Folge: „Forstpolitik & Gender(un)gerechtigkeit“ (CN: sexualisierte Gewalt)
Netzwerke
Einladung zum 10-jährigen Jubiläum vom Netzwerk Care Revolution
Vom 18. bis 20.10.24 feiert das NCR in Leipzig Jubiläum – drei Tage diskutieren, träumen, feiern, Pläne schmieden. Es wird Podien, Workshops, Kunst, Kultur und Party geben, sowie viele Möglichkeiten zur Begegnung. Informationen zum Jubiläum wie das vorläufige Programm und den Zeitplan findest du laufend aktualisiert hier. Direkt zur Anmeldung geht es hier.
Bücher
Silvia Federici (2020): Die Welt wieder verzaubern – Feminismus, Marxismus & Commons
Ulrich Brand, Markus Wissen (2017): Imperiale Lebensweise – Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus
Silke van Dyk, Tine Haubner (2021): Community-Kapitalismus
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Begriffserklärungen
Mental Load (dt. mentale Belastung): Last und Stress durch das Organisieren und Koordinieren von Alltagsaufgaben (wie darüber Nachdenken, Planen, Verantwortungsübernahme)
Imperiale Lebensweise: Produktions- und Konsummuster, die auf einer ungleichen Aneignung von Natur und Arbeitskraft im globalen Maßstab beruhen. Diese Muster prägen insbesondere den Alltag in den Gesellschaften des globalen Nordens und der Mittel- und Oberklasse des globalen Südens. Sie verursachen hohe soziale und ökologische Kosten, die sie in Raum und Zeit externalisieren: in der Zeit auf künftige Generationen, im Raum auf den globalen Süden sowie auf viele Regionen im globalen Norden selbst (Quelle)
Scholar Activists: Beschreibt akademische Beschäftigte, die explizit politische Standpunkte in ihrer Arbeit vertreten und ihre Arbeit dafür nutzen. Als Arbeitsform versucht sie die Gesellschaft zu verändern, indem sie die besten Eigenschaften von radikalen akademischen und politischen aktivistischen Traditionen kombiniert.
Soziale Reproduktion: Beschreibt all die Arbeiten, die es braucht, um die Gesamtheit des sozialen Lebens und der Gesellschaft herzustellen. Viele marxistische und materialistische feministische Theoretiker*innen nutzen den Begriff, um über die Angewiesenheit vom Kapitalismus auf Arbeit wie Putzen, Zuhören, Organisieren in der Nachbar*innenschaft, Kochen, Erziehung von jungen Menschen sprechen zu können. (Mehr Infos in diesem Video mit Tithi Bhattacharya)
Community Kapitalismus: Von Silke Van Dyk und Tine Haubner geprägter Begriff. Beschreibt eine Form des Kapitalismus, in der soziale Aufgaben an die Zivilgesellschaft delegiert und mit einer neuen Gemeinschaftsrhetorik und -politik verknüpft werden. Laut Dyk und Haubner verschärft diese Form des Kapitalismus Ausbeutungsverhältnisse und löst garantierte soziale Rechte auf.
Rückverteilung: Geht das Problem an, dass Vermögen sehr ungleich verteilt ist und will das konkret ändern. Siehe auch: Podcast-Folge mit Marlene Engelhorn.
Tarifvertrag für Entlastung (TV-E): Tarifvertrag, der das Personal im Krankenhaus über ein Punktesystem entlasten soll. Wurde in unterschiedlichen Formen bereits in Unikliniken in Homburg, Jena, NRW, Kliniken in Berlin erstritten.
homo oeconomicus: Modell in der Mainstream-Wirtschaftstheorie. Es beschreibt einen Menschen, der rational denkt und handelt, auf den größtmöglichen Nutzen abzielt (Nutzenmaximierung) sowie in vollständiger Kenntnis seiner wirtschaftlichen Entscheidungsmöglichkeiten und deren Folgen sowie die vollkommene Information über alle Märkte und Eigenschaften sämtlicher Güter (vollständige Markttransparenz) ist. Das Modell wird oft dafür kritisiert, dass es als „idealen Menschen“ einen sehr privilegierten Menschen zeichnet, der vermeintlich nicht in soziale Beziehungen und Kontexte sowie Machtverhältnisse eingebettet sei.
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Danke für Nichts. Podcast (https://konzeptwerk-neue-oekonomie.org/themen/arbeit/danke-fuer-nichts/) oder
KEIN DING! Podcast (https://kein-ding.podigee.io/)
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Musik
Rihanna: Work
Scott Holmes Music: Positiv and Fun https://freemusicarchive.org/music/Scott_Holmes/
Tim Taj: Upbeat Happy https://freemusicarchive.org/music/timtaj/positive-corporate-music/upbeat-happy/
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Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen des Autors bzw. der Autoren und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wider. Weder die Europäische Union noch die EACEA können dafür verantwortlich gemacht werden.
© 2024. This work is openly licensed via [CC BY-NC 4.0 DEED] (https://creativecommons.org/licenses/by-nc/4.0
#8 Queer durch Sachsen. Mit der RosaLinde Leipzig
SHOWNOTES
Gesundheitsversorgung, Mobilität, Einsamkeit und Gemeinschaft: Auch wenn diese Themen viele Queers betreffen, ist der Zugang zu diesen Dingen für queere Personen auf dem Land oft schwieriger. Zugleich sind Beratungs- und Vernetzungsangebote oft weniger vorhanden und die Bedrohung durch queer- und transfeindliche Gewalt ist präsenter.
In dieser Folge spricht Chris mit Dasha und Jole aus dem Projekt „Que(e)r durch Sachsen. Empowerment und Beratung“ von der RosaLinde Leipzig. In dem Projekt liegt der Fokus nicht nur auf der Unterstützung von queeren Personen, z.B. bei Outings oder Transitionswünschen, sondern auch auf der Vernetzung mit Kooperationspartner*innen vor Ort und der Weiterbildung von Fachpersonal. Denn „Solche Leute gibts hier nicht“ ist totaler Quatsch: Queere Personen gab es schon immer und überall, auch in ländlichen Räumen. Was sind Herausforderungen, vor denen manche von ihnen stehen? Was tun angesichts des Rechtsrucks, mit dem auch die Trans- und Queerfeindlichkeit zunimmt? Und wie viele CSDs finden dieses Jahr eigentlich in Sachsen statt?
Das alles erfahrt ihr in der neuen Folge.
Außerdem berichten wir über aktuelle Zahlen zur Pflegebedürftigkeit, die den Bundesgesundheitsminister überrascht haben und die Frage aufwirft: Wie finanzieren wir einen erhöhten Sorgebedarf? Und wir berichten vom neuen Pflegemindestlohn, der zu Anfang Mai 2024 in Kraft trat. In der Vision nehmen wir euch mit nach Brandenburg, wo eine Gruppe von Menschen gemeinschaftliches Leben und Wirtschaften im ländlichen Raum marginalisierten Communities ermöglichen will.
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Shownotes
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News
https://www.zeit.de/wirtschaft/2024-05/pflege-bedarf-karl-lauterbach-statistik-anstieg
Interview
Verleih für die Wanderausstellung „Solche Leute gibts hier nicht“: https://queeres-sachsen.de/verleih/
Instagram: @rosalinde_leipzig/
Einige CSD-Termine
13.07. Pirna
10.08. Torgau
10.08. Bautzen
11.08. Radebeul
24.08. Plauen
24.08. Vogtland
07.09. Freiberg
14.09. Riesa
21.09. Döbeln
taz Artikel „Queeres Leben auf dem Land“
Vision
Instagram: @arruda_collective
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Begriffserklärungen
Intersektional: Der Begriff geht auf die Schwarze Juristin und Professoring Kimberlé Crenshaw zurück. Er beschreibt, dass verschiedene Diskriminierungsformen zusammenwirken. So kann z.B. transfeindliche Diskriminierung, sexististische und rassistische Diskriminierung nicht einfach zusammen genommen werden, sondern bildet neue Formen von Unterdrückung (z.B. transmisogynoir: Die konkrete Gewalt, die Schwarze trans*feminine und trans*feminine Personen of Colour erfahren). Crenshaw beschäftigte sich in den 1960er Jahren mit abgewiesenen Diskriminierungsklagen von Schwarzen Frauen in den USA und stelle fest, dass die Erfahrungen eben dieser Frauen vom Gericht nicht als Diskriminierung anerkannt wurden – während die von weißen Frauen oder Schwarzen Männern es wurden. Sie wurden also spezifisch als Schwarze Frauen benachteiligt. In aktivistischen Kontexten bedeutet „intersektional“ oft, dass sich Menschen bewusst sind und dem Rechnung tragen wollen, dass Menschen verschiedene, ineinander greifende Unterdrückungserfahrungen machen.
Supervision: Supervision ist eine Art von Beratung, die Menschen nutzen, um mit einer externen Person über Dynamiken, Herausforderungen und Konflikte zu sprechen, z.B. in ihrem Arbeitsteam oder in Bezug auf ihre Vereinsarbeit oder die Arbeit in bestimmten Fällen.
Treuhand: Die Treuhandanstalt hatte den Auftrag, die Planwirtschaft der DDR in eine kapitalistische Marktwirtschaft zu überführen. Von 1990 bis 1994 sollte sie ca. 12.000 volkseigene Betriebe innerhalb kürzester Zeit «markttauglich» machen. Ungefähr die Hälfte der Betriebe wurden privatisiert, ein Viertel wurde geschlossen und ein kleiner Teil an frühere Eigentümer*innen zurückgegeben. Mehr als 85% der privatisierten Unternehmen wurden von westdeutschen Eigentümer*innen übernommen. Die Politik der Treuhand war mitverantwortlich dafür, dass knapp 3 Millionen Menschen in Ostdeutschland 1994 erwerbsarbeitslos waren. Mehr Informationen zur Geschichte der Treuhand.
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Musik
Rihanna: Work
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#7 Wie Shoppingcenter vergesellschaften? Mit der Initiative Sorge ins Parkcenter
SHOWNOTES
Gähnende Leere in den ehemaligen Konsum-Tempeln: An vielen Orten stehen Einkaufszentren leer, mitten in Stadtvierteln und Innenstädten. Große Flächen bleiben ungenutzt, während es Menschen an dem mangelt, was sie für ein gutes Leben brauchen: Kinderbetreuung, Lebensmittelversorgung, Beratung. Die Initiative „Sorge ins Parkcenter“ will im leerfallenden Parkcenter in Berlin Treptow Sorgearbeit vergesellschaften: Konkret heißt das, leere Flächen zu nutzen und ganz neue Infrastrukturen zu schaffen. Doch welche Bedarfe gibt es vor Ort? Und wie ermittelt die Initiative diese? Was sind die Pläne des Investors? Und inwiefern passen diese überhaupt zur Vision einer klimagerechten, feministischen Stadt? Über all das spricht Chris mit Anna und Hannah von „Sorge ins Parkcenter“ in der neuen Folge.
In den News gibt es dieses Mal einen Bericht über den Entwurf für die Krankenhausreform sowie eine Studie zur Versorgungslage für ungewollt Schwangere in Deutschland. Im letzten Teil erfahren wir von der Initiative für ein Soziales Zentrum in Göttingen, wie sie in Göttingen dafür kämpfen, dass das alte leerstehende Gefängnis ein Ort der Solidarität, Sorge und Gemeinschaft wird!
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Hier gehts zum Download der Folge.
Diese Folge wurde mit finanzieller Unterstützung durch die Stiftung Care for Future produziert.
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Einladung zum Vernetzungstreffen in Leipzig: „Kaufhaus Held vergesellschaften“
30.05. um 18.00 in der Georg-Schwarz-Str. 178
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Begriffserklärungen
Graue Energie: Graue Energie bezeichnet die Menge an Energie, die für Herstellung, Transport, Lagerung, Verkauf und Entsorgung eines Gebäudes (oder Produkts) aufgewendet werden muss.
Munizipalismus: Seit den 2010er Jahren wird vom Aufkommen des „neuen Munizipalismus“ gesprochen. Damit werden oft verschiedene städtische soziale Bewegungen, Nachbar*innenschaftsinitiativen sowie Wahlplattformen und Parteien gefasst, die sich für eine solidarische, anti-rassistische, klimagerechte und feministische Stadt einsetzen. Zentral ist hierbei das Verständnis, dass die lokale Ebene, Selbstverwaltung und Organisierung Ausgangspunkt für größere gesellschaftliche Veränderungen sind. Besonders bekannt ist die munizipalistische Bewegung Spaniens, die in den 2010er Jahren auch kommunalpolitische Erfolge erzielte. Mehr Infos z.B. hier oder hier.
News
Neues Positionspapier zum Referentenentwurf KHVVG von Krankenhaus statt Fabrik:
Kapitel „Gute Gesundheitsversorgung für alle“ in „Bausteine für Klimagerechtigkeit“ (Konzeptwerk Neue Ökonomie)
Video vom Bündnis Klinikrettung zu Betroffenen der Krankenhausreform und Krankenhausschließungen
ELSA Studie („Erfahrungen und Lebenslagen ungewollt Schwangerer – Angebote der Beratung und Versorgung“)
Interview
Initiative „Sorge ins Parkcenter“ @sorgeinsparkcenter
Online-Karte und Ressourcensammlung zu Sorgenden Städten (Rosa-Luxemburg-Stiftung)
Vision
Initiative Soziales Zentrum Göttingen @sozialeszentrum_goettingen
Spendenkampagne für 50.000€ für das Soziale Zentrum
taz-Artikel zum Vorhaben der Initiative
Musik
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#6 „Let’s Socialize Care!“ Spezial-Folge zur Vergesellschaftungskonferenz
SHOWNOTES
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Initativen
International Women* Space
Women in Exile
Bündnis Selbstbestimmung Selbst Gemacht
ver.di und die Berliner Krankenhausbewegung
Gesundheitskollektiv Berlin
Poliklinik Syndikat
Sorge ins Parcenter
Care Werkstatt
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Mehr Infos
Programm der Vergesellschaftungskonferenz 2024
KEIN DING! Podcast
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Bücher & Artikel
Selbstbestimmungsgesetz 2.0 vom Bündnis Selbstbestimmung Selbst Gemacht
analyse & kritik Artikel »Das Selbstbestimmungsgesetz ist ein Angstgesetz«
Artikel „The Queer Art of Hospitality“ von Luce deLire
Buch „Breaking Borders to Build Bridges. 20 Jahre Women in Exile“
Bücher „WE EXIST, WE ARE HERE“ (2018) und „IN OUR OWN WORDS“ (2015) von IWS
Break Isolation Group von IWS
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Hosts: Chris Neuffer, Maxi Ziegler
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Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen jedoch ausschließlich denen des Autors bzw. der Autoren und spiegeln nicht zwingend die der Europäischen Union oder der Europäischen Exekutivagentur für Bildung und Kultur (EACEA) wider. Weder die Europäische Union noch die EACEA können dafür verantwortlich gemacht werden.
#5 | 8. März: Wie feministisch kämpfen? Mit dem Colectiva Feminista De Abya Yala
SHOWNOTES
Link zur Stellungnahme des DJB zu Eckpunkten des Bundesjustizministeriums für eine Reform des Abstammungsrechts
Interview
Colectiva Feminista de Abya Yala
Instagram: @feministas_abya_yala
Linktree: linktr.ee/feministas_abyayala_dd
Vision
Leah Lakshmi Piepzna-Samarasinha (2018): Care Work: Dreaming Disability Justice
Sophie Lewis (2023): Die Familie abschaffen. Wie wir Care-Arbeit und Verwandtschaft neu erfinden
Glossar
Femizid: Der gewaltsame Mord an Mädchen, Frauen und feminisierten Menschen aufgrund ihres Geschlechts. Viele Personen verwenden den Begriff synonym mit Feminzid, obwohl letzterer besonders die politische und strukturelle Dimension dieser Morde hervorhebt.
Transfemizid: Der gewaltsame Mord an einer Frau oder einer femin(isiert)en Person, weil sie trans ist.
Ni Una Menos (dt. „Nicht eine weniger“): Eine Bewegung, die in Argentinien entstand und die patriarchale Gewalt an Frauen und feminisierten Menschen, insbesondere in Form von Femiziden, kritisiert. In Deutschland gründete sich 2017 die Plattform „Keine Mehr“.
Disability Justice (dt. etwa „Behindertengerechtigkeit“): Die Disability Justice-Bewegung grenzt sich von der Forderung nach mehr Rechten und Zugängen für behinderte Menschen ab und kritisiert die gesellschaftlichen Verhältnisse, die überhaupt Körper unterschiedlich einordnen. Zentrale Annahmen sind: Alle Körper sind einzigartig und wichtig. Alle Körper haben Stärken und Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen. Wir sind stark, nicht trotz unserer komplexen Körper sondern wegen ihnen. Zentral für die disability justice-Bewegung ist auch die Verschränkung von Ableismus / Behindertenfeindlichkeit mit anderen Unterdrückungsformen (wie Sexismus, Rassismus, Queerfeindlichkeit etc.) in den Blick zu nehmen. Für mehr Infos auf Englisch, siehe hier.
Charity Modell: Das Charity Modell ist ein Modell über Behinderung, was die Annahme vertritt, behinderte Menschen seien hilflos, leidend und Opfer bzw. Betroffene ihrer Beeinträchtigung(en). Menschen mit Behinderung werden in diesem Modell als Empfänger*innen von Sozialhilfe und Unterstützung gesehen, nicht jedoch als aktive selbstbestimmte Personen, die viel auszeichnet außerhalb ihrer Behinderung.
Musik
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#4 Arbeitskampf am Uniklinikum Leipzig mit Katharina Jüttner
SHOWNOTES
Personalmangel, Kostendruck und steigender Sorge-Bedarf in Deutschland: Die Belastung für Pflegekräfte in Krankenhäusern ist hoch. Immer mehr ausgebildetes Personal verlässt den Pflege-Beruf wegen der schlechten Arbeitsbedingungen.
In dieser Folge sprechen Mia Smettan und Chris Neuffer mit der OP-Krankenschwester Katharina Jüttner aus der Uniklinik Leipzig. Es geht um die aktuellen Arbeitskämpfe in Leipzig, Katharinas Perspektive auf die Tarifrunde und wie ein gerechteres Gesundheitssystem aussehen könnte. Wie ist die Arbeit als Pflegekraft im Zentral-OP einer Uniklinik? Warum ist die Tarifrunde für Katharina und ihre Kolleg*innen, aber auch für uns alle, wichtig? Wie sieht ein Streik im Krankenhaus aus?
Zudem berichten wir über den Kitanotstand, Haushaltskürzungen und den Stand des Selbstbestimmungsgesetzes und fragen uns: Wie könnte eine solidarische ambulante Gesundheitsversorgung aussehen?
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News
Recherche von Correctiv zum Kitanotstand
Petition „Diskriminierung und Misstrauen raus aus dem Selbstbestimmungsgesetz!“
Bündnis Selbstbestimmung selbst gemacht auf Instagram: @buendnis.selbstbestimmung
Partizipativ erarbeiteter Entwurf
Interview
Katharina Jüttner arbeitet seit 21 Jahren als Krankenschwester und seit acht Jahren im OP der Uniklinik Leipzig. Seit vier Jahren ist sie bei ver.di aktiv, war in der Tarifkommission engagiert und organisierte die Streiks des Zentral-OP der Klinik mit.
Zur Tarifeinigung
Tagesschau: Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst: ver.di und Länder erzielen Einigung
Tagesschau: 3000 Euro und 5.5 Prozent mehr
Morgenpost: Öffentlicher Dienst – Darum ist der Tarifabschluss richtig
ND Aktuell: Neuer Tarifvertrag – Länder erhöhen Löhne
Labournet: Dossier zur Tarifrunde
Dokumentation „Ohne uns geht gar nix!“ über die Berliner Krankenhausbewegung
Dokumentation „Höchstens Vier Wochen“ zur Entlastungsbewegung von Krankenhäusern in NRW
Vision
Broschüre Zukunft für alle
Musik
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#3 Queere Elternschaft mit Lisa Bendiek
SHOWNOTES
Stiefkindadoption, Deadnaming und Queerfeindlichkeit – queere Eltern, oder auch Regenbogenfamilien sind nach wie vor mit einer Reihe von Hürden konfrontiert. In dieser Folge spricht Mia Smettan mit der Autorin und queeren Mutter Lisa Bendik über die Vergangenheit und Gegenwart von queerem Familienleben. Wie geht es Regenbogenfamilien in Deutschland aktuell? Wie ist die Verteilung von Sorgearbeit in Regenbogenfamilien und was können hetero-cis Familien von ihnen lernen?
Außerdem gibt es einen live-Bericht von Fabiana Blasco vom jährlichen feministischen Treffen in Argentinien und wir fragen uns, warum Zeit eigentlich politisch ist.
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Interview
Lisa Bendiek hat Ethnologie, Psychologie und Gender Studies in Hamburg, Halle und Paris studiert. Sie arbeitet als diskriminierungskritischen Bildungsarbeit beim Kulturbüro Sachsen.
Sie schreibt aktuell ein Buch über queere Eltern als Vorbilder gleichberechtigter Elternschaft. Der Arbeitstitel ist: „Der neue Vater ist eine Lesbe.“
Empfohlene Literatur von Lisa Bendiek:
Buschner, Andrea. „Die Arbeitsteilung gleichgeschlechtlicher Paare in Deutschland“
Golombok, Susan. We are family: what really matters for parents and children
Lewin, Ellen. Lesbian Mothers: Accounts of Gender in American Culture
Plötz, Kirsten. „‚… in ständiger Angst …‘: Eine historische Studie über rechtliche Folgen einer Scheidung für Mütter mit lesbischen Beziehungen und ihre Kinder in Westdeutschland unter besonderer Berücksichtigung von Rheinland-Pfalz (1946 bis 2000) – Kurzbericht“
cis: Cisgeschlechtlichkeit oder als Adjektiv cisgeschlechtlich oder cisgender bzw. kurz cis bezeichnet Personen, deren Geschlechtsidentität mit dem in der Regel anhand äußerer Merkmale vor oder unmittelbar nach der Geburt bestimmten Geschlecht übereinstimmt.
Vision
Janina Henkes ist Referentin beim Hauptvorstand der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) für den Bereich Frauen-, Gleichstellungs- und Geschlechterpolitik.
Theresa Bücker ist Journalistin und Autorin und hat 2022 das Buch „Alle Zeit – Eine Frage von Macht und Freiheit“ herausgegeben.
Musik
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Podington Bear: Orange Juicer
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#2 Migration für Care-Arbeit mit Jusytna Oblacewicz von Faire Mobilität
SHOWNOTES
Arbeitskräfte aus dem Ausland stopfen die Löcher im deutschen Pflegesystem und private Agenturen verdienen daran gutes Geld. Sogenannte Live-In Betreuer*innen arbeiten für ca. 4 Euro die Stunde rund um die Uhr, wechseln alle 2-3 Monate den Arbeitsort und haben weder bezahlten Urlaub noch Krankheitstage. Mia Smettan spricht mit Justyna Oblacewicz von der Beratungsstelle Faire Mobilität über die unregulierten Arbeitsbedingungen von osteuropäischen Haushaltskräften. Was müsste geschehen, um mehr Sichtbarkeit und besseren Arbeitsschutz für die Care-Arbeiter*innen zu garantieren? Und wie erleben die zu pflegenden Personen die Situation?
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Interview
Justyna Oblacewicz arbeitet seit 2016 beim Netzwerk Faire Mobilität und berät dort auf Polnisch Arbeitnehmende in Deutschland. Das heißt, sie berät Menschen, die Probleme mit ihrem Arbeitsverhältnis haben, zu ihren Rechten. In den meisten Fällen geht es um Lohnforderungen, Kündigungen oder Fragen zum Vertrag. Seit 2018 hat Justyna den Schwerpunkt häusliche Betreuung und berät dazu Betreuungskräfte aus Polen.
Faire Mobilität ist ein Beratungsnetzwerk des Deutschen Gewerkschaftsbundes mit 13 Standorten bundesweit. Faire Mobilität informiert, berät und unterstützt Beschäftigte aus Mittel- und Osteuropa in ihren Herkunftssprachen zu ihren Rechten auf dem deutschen Arbeitsmarkt.
https://www.faire-mobilitaet.de
Das BAG-Urteil zur Live-In Betreuung vom 24. Juni 2021
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/pflegekraefte-mindestlohn-101.html
https://www.diakonie.de/journal/faq-bag-urteil-live-in-care
Vision
buurtzorg-deutschland.de
buurtzorg.com
Musik
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Tim Taj- Upbeat Happy https://freemusicarchive.org/music/timtaj/positive-corporate-music/upbeat-happy/
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#1 Wieso? Weshalb? Warum? Eine Einführung in Care und Wirtschaft mit Andrea Vetter
SHOWNOTES
Care-Arbeit, ist in der Krise. Die Transformationsforscherin Andrea Vetter sagt, es geht auch anders! Mia Smettan spricht mit ihr darüber, warum Sorgetätigkeiten sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext meistens unter sehr prekären Bedingungen stattfinden und dass Care-Arbeit ins Zentrum des Wirtschaftens gelegt werden muss. Außerdem geht es in dieser Folge um radikale Selbstsorge in Ostbrandenburg, um Kitagutscheine in Berlin und um Komposttoiletten.
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News
Sammelband Wirtschaft neu ausrichten. Care-Initiativen in Deutschland, Österreich und der Schweiz Herausgegeben von Uta Meier-Gräwe, Ina Praetorius und Feline Tecklenburg.
Mehr dazu: https://wirtschaft-ist-care.org/publikationen/
Mental Load Selbsttest: https://mental-load-test.org/
Interview
Andrea Vetter ist Transformationsforscherin und schreibt, forscht, erzählt undorganisiert für einen sozial-ökologischen Wandel. Sie schreibt für die Zeitschrift Oya: enkeltauglich leben und gerade ist ihr neues Buch erschienen: The Future is Degrowth:A Guide to a World Beyond Capitalism.
2018 hat sie das Haus des Wandels in Ostbrandenburg mitgegründet: https://zukunftsorte.land/haus-des-wandels
Vision
https://autonomia-kooperative.ch/
Glossar
FLINTA: Das Akronym FLINTA* steht für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen – also für all jene, die aufgrund ihrer Geschlechtsidentität patriarchal diskriminiert werden.
Musik
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