In der Diskussion um Klimapolitik tut sich was: Fridays4Future und die vielfältigen damit verknüpften Gruppen, Ende Gelände, Extinction Rebellion und viele andere machen Druck von unten, damit endlich mehr als Symbolpolitik passiert. Die internationale Diskussion um Degrowth/Postwachstum beschäftigt sich seit über zehn Jahren damit, wie angesichts der ökologischen Krisen ein tiefgreifender Umbau von Gesellschaft und Wirtschaft aussehen müsste.
Matthias Schmelzer und Andrea Vetter bieten in ihrem neuen Buch „Degrowth/Postwachstum zur Einführung“ einen Überblick über diese interdisziplinären Ansätze. Sie machen deutlich, dass neben der ökologischen Kritik unter anderen auch feministische, sozialökonomische oder Süd-Nord-Kritik wichtige Impulse liefern, um eine Abkehr von Wirtschaftswachstum als politischem Ziel zu fordern. Daneben werden konkrete Politikvorschläge und Transformationsstrategien für den Weg zu einer Postwachstumsgesellschaft skizziert. Der Abend beginnt mit einem Input zu den zentralen Thesen des Buches, die anschließend von zwei Expertinnen kommentiert werden. Danach ist in einer Fish-Bowl-Diskussion genügend Zeit, Vortrag und Buch ausführlich mit der Autorin zu diskutieren.
Andrea Vetter schreibt, forscht, erzählt, organisiert und backt Käsekuchen für einen sozial-ökologischen Wandel, vor allem für das Konzeptwerk Neue Ökonomie in Leipzig, das Haus des Wandels in Ostbrandenburg und die Zeitschrift Oya: enkeltauglich leben. Sie interessiert sich dabei besonders für konviviale Technik, alte und neue ökofeministische Ideen, Commons und gelingende Muster der Selbstorganisation.
Kommentar und Moderation:
Corinna Dengler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Professur für Ökonomie und Gender der Uni Vechta und beschäftigt sich in ihrer Dissertation mit verschiedenen Facetten eines kritisch-feministischen, dekolonialen und antikapitalistischen Degrowth-Ansatzes – Themen, für die sie sich auch in aktivistischen Zusammenhängen einsetzt.
Einlass: 18 Uhr
Eintritt frei